In den vergangenen Jahren hat die Lager- und Logistikbranche stark gelitten – nicht zuletzt die Corona-Pandemie und der Brexit haben zu einem erheblichen Arbeitskräftemangel in den Lagern geführt. Da Inflation und wirtschaftliche Herausforderungen den Druck auf die Lieferketten weiter erhöhen, werden unterbesetzte Belegschaften ein bestimmendes Merkmal des Jahres 2023 sein.
Mit einer Fluktuationsrate von 49 Prozent allein im vergangenen Jahr stehen Unternehmen vor der großen Herausforderung, Talente zu akquirieren und zu halten. Insbesondere Amazon litt im Jahr 2021 stark darunter – nur einer von drei Mitarbeitern blieb länger als 90 Tage nach seiner Einstellung. Das hat das Unternehmen schätzungsweise 7,4 Milliarden Euro gekostet.
Besonders alarmierend: Bis 2024 könnten den Unternehmen auch Mitarbeiter in den Lagern ausgehen – eine erschreckende Statistik, insbesondere für die großen Unternehmen, auf die sich viele Verbraucher verlassen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Menschen können in anderen Sektoren eine weniger anspruchsvolle, anregendere Arbeit finden. Lagerarbeit kann riskant sein und der zunehmende Druck auf Arbeitnehmer hält viele davon ab, in dem Sektor zu arbeiten. Die Situation wird noch dadurch verschärft, dass es in jedem Lager immer weniger menschliche Arbeitskräfte gibt – eine große Herausforderung für die verbleibenden Arbeitnehmer. Hohe Fluktuation in den Unternehmen und die Unfähigkeit, die Qualifikationslücke zu schließen, sind bezeichnend für den Status quo der Lagerarbeit. Vor diesem Hintergrund steht außer Frage, dass die Unternehmen ihre bestehenden Automatisierungssysteme aktualisieren müssen, um eine gesicherte und effiziente Lagerumgebung zu schaffen.
Notwendigkeit einer sichereren Umgebung für Mitarbeiter
Es ist kein Geheimnis, dass die Arbeit in einem Lager mit Risiken behaftet sein kann. Die meisten Lagerhäuser arbeiten mit hohen Sicherheits- und Gesundheitsschutzstandards, aber angesichts der physischen Belastung der Lagerarbeit ist es fast unmöglich, alle Gefahren zu beseitigen. Kürzlich berichtete der British Safety Council, dass im Vereinigten Königreich jährlich 1.300 Menschen mit schweren Verletzungen nach Unfällen mit Gabelstaplern ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Auch die wiederholten Belastungen, denen menschliche Arbeitskräfte bei der Kommissionierung von Artikeln und beim Schieben und Ziehen von Rollwagen ausgesetzt sind, können zu langfristigen Erkrankungen führen. Nach Angaben der britischen Arbeitsschutzbehörde HSE sind 20 Prozent der nicht tödlichen Verletzungen am Arbeitsplatz auf die Handhabung, das Heben oder Tragen von Waren zurückzuführen. Diese reichen von leichten Frakturen bis hin zu schweren Verrenkungen und Knochenbrüchen und treten besonders in Zeiten hoher Nachfrage auf. Wenn Unternehmen ihr Personal halten und neue Mitarbeiter gewinnen wollen, müssen sie Systeme einführen, die ein sicheres Umfeld schaffen, in dem das Risiko so geringer ist als bisher.
Automatisierungslösungen erleichtern das Kommissionieren
Automatisierung in der Lagerumgebung ist nichts Neues. Viele Betreiber verwenden jedoch immer noch veraltete Geräte, die den Anforderungen des heutigen Marktes nicht mehr gerecht werden. Das wirkt sich auf die Mitarbeiter aus, da ihre Arbeit weniger effizient, anspruchsvoller und letztlich weniger produktiv ist. Tatsächlich verfügen 80 Prozent der Lagerhäuser derzeit über keinerlei Automatisierung – eine unnötige Belastung für die Mitarbeiter.
Der Einsatz von Robotiklösungen kann eine Vielzahl von Herausforderungen meistern, mit denen Unternehmen konfrontiert sind. Beispielsweise können alltägliche, sich wiederholende und arbeitsintensive Aufgaben in vielen Fällen von Robotern erledigt werden. Dies hilft den Unternehmen, mit der sich verändernden Verbrauchernachfrage Schritt zu halten und zugleich die Belastung der Mitarbeiter zu verringern, da die unproduktive Wegezeiten entfallen, die 60 Prozent der manuellen Kommissionierzeit ausmachen. Robotergestützte Kommissioniersysteme beseitigen zudem die Risiken, die mit der schnellen und effizienten Entnahme von Produkten verbunden sind, selbst wenn diese in Regalen in vielen Metern Höhe gelagert werden – eine Arbeit, die für Menschen unnötig gefährlich sein kann. Robotik ist zwar nur eine Komponente des Lagers der Zukunft, kann aber die Arbeitsbelastung der verfügbaren Mitarbeiter, die in einer einzigen Schicht oft viele Kilometer zurücklegen müssen, erheblich verringern. Gleichzeitig besteht die Option, eine flexiblere Lagerumgebung zu schaffen, die das Unternehmen wesentlich widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Arbeitskräftemangels macht.
Schnell umsetzbare Lösungen für langfristige Gewinne
Angesichts vorherrschender Ungewissheit suchen Unternehmen nach Lösungen, die ihren unmittelbaren Bedürfnissen gerecht werden. Arbeitskräftemangel wird den Unternehmen, die Lager betreiben, große Kopfschmerzen bereiten. Im Zuge der unwägbaren wirtschaftlichen Entwicklung und der sich ändernden Kundennachfrage müssen die Unternehmen mit weniger mehr erreichen, um sich für die Zukunft optimal zu positionieren.
Die Bewertung der Lagerkapazitäten, die Aktualisierung der existierenden Ausrüstung und die Einführung neuer Robotersysteme sind für jedes Unternehmen entscheidend, das die Folgen des Arbeitskräftemangels ausgleichen und den Geschäftsbetrieb auf absehbare Zukunft absichern will.
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